10 Monate...
... und diesmal soll es wieder einen Eintrag geben. Mit Nachholen über Ostern war es dann auch nichts, da hatte Lina schon wieder Fieber. Nochmal ein paar Tage später schien alles fürs erste ausgestanden, sie hat wieder besser geschlafen, die Windpocken waren zu roten Punkten mutiert und ganz allmählich ist somit wieder Ruhe und Routine bei uns eingekehrt.
Da habe ich die Chance genutzt und habe Vater und Tochter ein erstes Mal für ein Wochenende allein in Zürich gelassen. Meine Reise führte mich ins gute alte Giessen, Anlass war Alices Konfirmation, zu der ich eingeladen war. Es war zwar anfangs ein sehr komisches Gefühl, als sich der ICE Kilometer um Kilometer von Zürich entfernt hat, aber letztlich hat dieses Wochenende uns allen drei gut getan.
Nach Krankheiten kommt ja häufig ein rechter Entwicklungsschub, so auch bei Lina. Sie ist seitdem um einiges zufriedener mit sich und der Welt und wieder ein bisschen weniger abhängig von meiner permanenten Nàhe und Körperkontakt. Auch hat sie sich redlich bemüht, sowohl ihre Füsse zu sortieren als auch ihre Muskeln zu trainieren und seit gestern nachmittag ist klar, dass die Mühen sich gelohnt haben: noch wackelig und unsicher, aber zielstrebig hat sie auf allen Vieren ein erstes Mal den Weg durchs Kinderzimmer Richtung Lego-Kiste von Elia angetreten (logisch, dass diese und mit ihr einige andere Dinge umgehend aus dem Verkehr gezogen wurde). Das Parkett erweist sich dabei noch als gemeines Hindernis, aber ich habe keine Zweifel, dass Lina bald hier durch die ganze Wohnung krabbeln wird. Ich spiele mit dem Gedanken, ihr dabei zumindest gelegentlich Putzlumpen um die Knie zu schnallen, so könnte sie die Ecken, in die ich so selten komme, übernehmen...
Dem Wochenende ohne Mama folgte das Tauf-Wochenende. Seit dem letzten Sonntag kann nun nichts mehr schiefgehen, Lina gehört nun der reformierten Kirche an. (Dass sie daraufhin gleich zu einem Begrüssungs-Apèro für neu zugezogene Gemeindemitglieder in unserer Kirchengemeinde eingeladen wurde, kam dann doch etwas überraschend. Wir überlegen, ob wir sie für eine Stunde gehen lassen, allerdings unter der Auflage, spätestens um 21h wieder daheim zu sein und nicht so viel zu trinken...) Wie auch immer, die Taufe hat am vergangenen Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel in Frauenfelds ältester Kirche stattgefunden und allen einen schönen Tag beschert. Lina hat sich während des Gottesdienstes vorbildlich verhalten, auch wenn sie die einzige der vier Täuflinge war, die etwas in den starken Armen des Pfarrers gemeckert hat. Orgel und Gesang haben sie nicht gestört, das Gesangsbuch hat sie fasziniert und ich habe es tatsächlich geschafft zu verhindern, dass sie die eine oder andere Seite heraus- bzw. zerflückt (ist euch schon einmal aufgefallen, aus welch dünnem Papier Gesangsbuchseiten bestehen???). Auch das restliche Tagesprogramm - Fototermin nach der Kirche, Gartenbesichtigung bei den Grosseltern, Restaurantaufenthalt und schliesslich gemütlicher Ausklang in einem weiteren Garten von Stephans Eltern - hat Lina fast mit links genommen. Ich war richtig stolz auf sie!
(Fotos fehlen mir noch, werden nachgeliefert, hier mal nur eines als Eindruck:)
Soweit einmal für heute. Und hier nun ein paar visuelle Eindrücke:
Hier wird grad die Spielkiste geplündert. Da hats einiges zur Auswahl...
...mal sehen, was es noch so hat...
...ah, endlich ein Buch gefunden! (Leider sind aus Linas Sicht Bücher vorwiegend noch zum Essen da...)
Mit Elia...
...mit (auf) Papi...
...mit ihrem Lieblingsbär beim Schlafen...
... und mit den Windpocken:
Treffen von Geburtsvorbereitungskurs - zum ersten Mal ist es uns gelungen, auch ein Gruppenphoto der kleinen Männer und Frauen anzufertigen: